Dienstag, 28. August 2007

Am besten locker bleiben FR

Artikel in der Frankfurter Rundschau 28.08.2007 von Christian Schlüter (Zitat):
Der Aufschwung ist da, in Deutschland wird wieder gebaut. In Berlin, Köln, Duisburg, München, sogar in Frankfurt werden in nicht allzu ferner Zukunft auch Moscheen das Stadtbild prägen. Repräsentative Bauten sollen es sein, von durchaus moderner architektonischer Gestalt zwar, mit viel Beton, Stahl und Glas, aber auch mit charakteristischen, eher der islamischen Kultur entlehnten Stilelementen wie etwa den Minaretten und dem einen oder anderen ornamentalen Zierrat.
Diese Bauwerke werden somit ihren Zweck, nämlich Gebets- und Gotteshäuser zu sein, nicht etwa verstecken, sondern offen und für alle erkennbar zur Schau tragen. Eben das hat in der letzten Zeit für einige Unruhe gesorgt.
[...]
Nun hat es eine Stadt wie Frankfurt aber auch nicht leicht. Die selbsternannte Multikulti-Metropole tut sich - zum Glück - schwer mit fremdenfeindlichen Ressentiments. Die es selbstverständlich auch gibt: So war in den Diskussionen vor Ort, etwa von Seiten der Republikaner, auch schon von einem "Zerbrechen der deutschen Kultur" die Rede. Das ist selbstredend zwar Quatsch, auf die anderen Bedenken oder Ängste in Hausen und Umgebung wird man aber eingehen müssen.
[...]
Religionsfreiheit steht hier gegen Bürgerbedenken. Wenn der Streit ohne - zugespitzt - Islamismus- und Faschismusvorwürfe auskäme, wäre schon viel gewonnen. Und dann fände auch das beste, gewissermaßen staatstragende Argument für den Moscheebau womöglich Gehör: Eine in öffentlichen, frei zugänglichen Gebäuden praktizierte Religion schützt diese nicht nur vor fundamentalistischen Ansinnen, sondern lässt sich auch besser kontrollieren.
Link zum Artikel:
http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/dossiers/moschee_spezial/?em_cnt=1198953&index_page=3

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