Dienstag, 11. September 2007

Umstrittene Moschee-Planung in Frankfurt DW-World

DW-World (11.09.2007):
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Ein zweigeschossiges Hinterhof-Gebäude in Frankfurt am Main. In dem unscheinbaren Gebäude, bei dem äußerlich nichts an eine Moschee erinnert, haben sich rund 30 moslemische Gläubige zum Freitagsgebet versammelt. Der Imam spricht türkisch. Die Gemeinde "Hazrat Fatima" und "Pak Haidry" - ein Zusammenschluss schiitischer Moslems türkischer und pakistanischer Herkunft - ist hier Mieter. Seit Jahren träumt man von einer eigenen Moschee.
"Wir wollen in schönen, würdigen Räumen unser Gebet verrichten – so wie es Christen gerne auch in schönen Kirchen tun", beschreibt Ünal Kaymakci, Generalsekretär der Gemeinde. Darüberhinaus wolle die Gemeinde ein Zentrum errichten, in dem Jugendveranstaltungen, Vorträge, Podiumsdiskussionen und Feste stattfinden können. Auch ein offenes Bistro ist geplant.
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Der aus Westafrika stammende Integrationsbeauftragte der Stadt Frankfurt, Jean Claude Diallo, glaubt, der Zwist um die Moscheen entstehe immer dann, wenn es um einen öffentlichen Platz gehe - auch in anderen deutschen Großstädten. "Die Moscheen, die es bis jetzt gibt, sind in Hinterhöfen. Da lebt man außerhalb. Wenn die Vereine sich entscheiden rauszugehen, um sichtbar und greifbar zu werden – das entsteht das Problem." Das sei auch in Frankfurt-Rödelheim, wo keine Moschee entstand, und bei der Abu-Bakr- Moschee so gewesen.
Zumal die Bauherren mit der neuen Moschee, die nahe der Ausfahrt zur Autobahn A66 errichtet werden soll, auch nach außen hin ein sichtbares Zeichen gleich einem Eingangsportal in die Weltstadt Frankfurt setzen wollen. Ünal Kaymakci meint, die Moscheen gehörten als Zeichen der Öffnung der Muslime und der Transparenz ins Stadtbild. "Wir sind Teil der deutschen Gesellschaft und das wollen wir auch architektonisch untermauern."
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Der Verein Hazrat Fatima ist auf die Gegner zugegangen, indem er sie und interessierte Bürger ebenso wie die Medien zu einer Informationsveranstaltung eingeladen hat. Doch der Gesprächsfaden scheint zerrissen noch ehe er richtig geknüpft werden konnte. Horst Weißbarth von der örtlichen Bürgerinitiative führte die Diskussion, ohne auf die Pläne einzugehen, wieder auf den Punkt zurück, an dem man angefangen hat: "Wir wollen keine Islamisierung in Hausen. Es ist egal, was Sie da sagen, es bringt uns nicht weiter.“
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http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,2770316,00.html

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