Dienstag, 19. August 2008

Frankfurt: Rat der Religionen FR

Artikel in der Frankfurter Rundschau 19.08.2008 (Zitat):
Die Uneinsichtigen, diejenigen, die nicht verstehen wollen, wird auch ein Rat der Religionen nicht überzeugen. Und dennoch könnte eine solche Institution in Konflikten wie dem Moschee-Streit von Hausen deeskalierend wirken. Davon sind jedenfalls die Initiatoren des geplanten Rats überzeugt.
"Wir machen damit deutlich: Wer sich mit einem von uns anlegt, der hat es mit allen zu tun", sagte Esther Gebhardt, Vorstandsvorsitzende des Evangelischen Regionalverbandes, am Montag bei der Präsentation des Projekts. Das war zwar auch im Moschee-Streit schon so, als sich die beiden großen christlichen Kirchen auf die Seite der Bauherren stellten. Ein Rat der Religionen könne aber "in Konflikten ein besonderes Gewicht haben", betonte der katholische Stadtdekan Raban Tilmann.
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... Ziel der Initiative sei nicht nur die Bewältigung von Konflikten. "Es geht darum, die Vernetzung zwischen den Religionen voranzubringen, wir wollen auch positive Akzente setzen." Vor allem die Zusammenarbeit mit kleineren Religionsgruppen sei "noch ausbaufähig". Ähnlich äußerte sich Dagobert Ossa als Vertreter der Buddhisten. "Wir bemühen uns um Integration und wollen Parallelgesellschaften verhindern."
Stadtdekan Tilman betonte indes auch die Schwierigkeiten, die ein solches Gremium in sich berge. Es bestehe die Gefahr, dass der Rat politisch instrumentalisiert und der Glaube relativiert werde. "Jeden in seinem anderen Glauben anzuerkennen und ihn zu ermuntern, dabei zu bleiben - das ist ein hohes Gut", sagte der Stadtdekan. "Jeder kann denken, dass seine Religion die beste ist, aber wir müssen den Nächsten akzeptieren", mahnte der jüdische Rabbiner Menachem Halevi Klein. Integrationsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) lobte den Rat als "wichtigen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben in der Stadt". Er sei auch gedacht "für Menschen, die keine Religion haben".
Link zum Artikel:
http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/frankfurt/1578436_In-Gottes-Namen.html

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